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Rio bewegt. Uns.: Wie eine Bloggerin die Welt wandernd besser macht

Weiße, lange Strände, Samba, braune Haut, Caiprinha und Musik an jeder Ecke – so kennen viele Brasilien. Rio ist der Inbegriff dieser Lebenskultur, die von Sonne und purer Lebensfreude geprägt zu sein scheint und worauf die Brasilianer sehr stolz sind. Hinter den Kulissen, das wissen sie auch, bilden Brasiliens Metropolen einen krassen Gegensatz zum propagierten Lebensstiel, bei dem gerade die Kleinsten in den Armenvierteln leiden: keine ausreichend medizinische Versorgung, keine Chance auf Bildung, keine sozialen Förderungen – und ein Leben in den Favelas, den Slums von Brasilien.

Nun könnte man meinen, durch die Olympischen und Paralympischen Spiele würden die ärmsten der Armen eine bessere Zukunft erhalten – doch dem ist leider nicht so: Brasiliens Politik ist gegenüber Straßenkindern und Obdachlose erbarmungslos, gerade Rio räumt bei Großereignissen hemmungslos auf – nicht den Müll, so mag man meinen, sondern sie bringen jeden, der nicht ins schöne Strand-Samba-Caipi-Bild passt, aus der Stadt hinaus. Kilometer weit.

Doch dann gibt es in der Welt wunderbare Aktionen, die den Zustand auf Rios Straßen nicht akzeptieren und die uns auffordern, nicht zuzusehen, sondern etwas zu tun.
Margit @dankeschoen

Margit @dankeschoen initiiert #WandernfuerRio

Margit ist leidenschaftliche Wanderin und bloggt unter Zeit der Dankbarkeit. Sie macht bei der Aktion Rio bewegt. Uns. mit und hat sich dafür etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ich bin sehr, sehr glücklich, dass sie sich die Zeit nimmt, um auf die weltweite Initiative und auf ihre wunderbare Idee aufmerksam zu machen. Bühne frei für Margit – danke, dass du uns die Fragen beantwortest!

Erkläre uns bitte, worum es bei #Riobewegtuns und #WandernfuerRio geht – was steckt genau dahinter?

Die Kampagne „Rio bewegt.Uns.“ möchte im Jahr der Olympischen Spiele die Benachteiligten in Rio de Janeiro in den Mittelpunkt rücken. „Rio bewegt.Uns.“ ist ein Aktionsbündnis von 17 Partnern aus Kirche und Sport, darunter die Hilfswerke Adveniat und Misereor, der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB). Sie haben sich zusammengetan, um besonders Kindern und Jugendlichen in Rio bessere Startbedingungen für ihren Lebensweg zu ermöglichen, und laden die Menschen in Deutschland deshalb zu vielfältigen sportlichen Aktionen ein. In meinem Fall heißt diese sportliche Aktivität #WandernfuerRio

Warum hast du #WandernfuerRio ins Leben gerufen?

Die Idee kam mir, als ich den Podcast des Bistums Trier hörte, in der Christina Weise von der Aktion “Rio bewegt.Uns” eindringlich die Probleme der Kinder in den Armenvierteln schildert und dazu aufruft, selbst etwas zu bewegen, sich selbst zu bewegen (hier zum Nachhören):

Den Gedanke, ich müsste als Bewohnerin der Armenviertel meine Kinder (um Geld zu verdienen) den ganzen Tag unbetreut alleine lassen, der Gefahr aussetzen, einer Gewalttat zum Opfer zu fallen, fand ich sehr erschreckend. Zum Glück gibt es aber diese Aktion, die sich darum kümmert, dass Kinder betreut werden. Dass sie Bildung erhalten, Essen, Fürsorge. Warum also nicht mein Hobby Wandern mit diesem Spendenprojekt verbinden, dachte ich mir. Und so wurde #WandernfuerRio ins Leben gerufen.

Wie sieht deine Routenplanung für die Wanderung aus?

Ich werde von Perl nach Trier wandern, auf dem sogenannten Saar-Hunsrück-Steig. Dabei führt meine Strecke u.a. über Mettlach, Losheim am See, Weiskirchen, Grimburg, Kell am See, Riveris, Mertesdorf bis nach Trier .
Ich werde also auf Schengen blicken können, die Saarschleife bewundern, vom höchstgelegenen Dorf im Saarland einen Panoramablick über das Saarland genießen, am Teufels- und Engelsfelsen vorbei wandern, eine mittelalterliche Burg streifen und schließlich in der ältesten Stadt Deutschlands wahrscheinlich erschöpft aber sicherlich gut gelaunt die Tour beenden. Das müssten dann ca. 140 erwanderte Kilometer sein.

Werden wir dich über GPS tracken können oder hast du vor, uns auf deiner Wanderung anderweitig medial mitzunehmen?

Ich lasse die Route sowohl über Runtastic als auch Komoot aufzeichnen, so dass Freunde sehen können, wo ich gerade bin. Über Twitter werde ich auf jeden Fall von unterwegs aus Bilder hochladen (immer vorausgesetzt, ich habe Netzabdeckung *g*) und mich natürlich abends mit einer Erfolgsmeldung in Erinnerung bringen. Nicht ohne Hintergedanke, damit evtl. noch ein paar Euro Spenden sammeln zu können.
Am Ende der Route wird es sicherlich auch auf meinem Blog eine Zusammenfassung geben.

Wie können wir dich bzw. #WandernfuerRio unterstützen?

Mich selbst kann man natürlich per Twitter motivierend unterstützen – aber noch wichtiger wäre mir, #WandernfuerRio zu unterstützen. Indem gespendet oder auch einfach der Link zu meinem Blog geteilt wird, damit möglichst viele Menschen von der Aktion erfahren und Geld für das Kinderprojekt spenden. Und bei jedem Schritt durch den Wald oder auf der Wiese bin ich mir dann sicher, etwas Gutes bewegt zu haben.

Vielen Dank Margit für deine Zeit und die hilfreichen Informationen zu dieser wundervollen Initiative und dir weiterhin viel Erfolg bei #WandernfuerRio!

Favela Rocinha in Rio de Janeiro - Zitat für Veränderung

Warum ich #WandernfuerRio unterstütze

Rio zieht viele in den Bann, denn kaum eine Stadt bietet diesen mystischen Ausblick entlang seiner Felsen, bis hin zu den beliebten Stränden Copacabana, Ipanema, Barra und einige andere mehr. Auch ich reiste kurz nach der WM nach Rio und kenne daher all die schönen Ecken, die diese Stadt zu bieten hat. Aber ich kenne auch die hässlichen Stellen der Brasilianischen Metropolen: nicht nur als Tourist in Rio, sondern auch als Paulista, also als Einwohnerin São Paulos. Ich unterstütze #WandernfuerRio aus Dankbarkeit, am richtigen Ort und bei den richtigen Eltern auf die Welt gekommen zu sein aber vor allem, weil ich genug habe, um teilen zu können. Es ist mir eine Selbstverständlichkeit, da zu helfen, wo man helfen kann.

[UPDATE 18. Juni 2016]

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