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Hunsrück im Schnee: Traumschleife Gipfelrauschen am Erbeskopf

Endlich Schnee und endlich geht´s zum Erbeskopf zum berühmten Windklang! Wie lange habe ich auf ersteres gehofft und mir zweiteres gewünscht und heute wird gleich beides möglich. Am Tag zuvor pingte mich die liebe Claudia vom wundervollen Outdoorblog Aktiv durch das Leben an und fragte, ob wir zusammen losziehen wollen. Bevor sie es sich noch anders überlegen konnte, sagte ich zu 😀 „Abgemacht! Dann bis morgen um 9:30 Uhr auf dem Wanderparkplatz!“ Mein Rucksack war schnell gepackt und die Vorfreude groß. In diesem Erlebnisbericht erzähle ich Dir von unserer Tour und weiter unten findest Du alles Wissenswertes, um sie nachzuwandern.

 

So lass uns zum Rausch antreten

Claudia steht bereits auf dem Parkplatz am Hunsrückhaus und winkt mir fröhlich zu als ich auf denselbigen einbog. Wir begrüßen uns herzlich, machen unsere Rucksäcke abmarschbereit und ziehen los: Hinaus in den Schnee, der uns dank des Nebels die Landschaft in ein grau-weißes Echtbild präsentiert.

„Lass uns gleich den Anstieg zum Windklang hoch nehmen, solange wir noch frisch sind!“ empfiehlt Claudia. Und so machen wir es auch. Schritt für Schritt setzen wir erste Spuren auf den frisch verschneiten Wanderweg, der nur wenige Stunden später von vielen Skifahrern und rodelnden Kinder genutzt werden wird. Doch jetzt sind wir hier für uns, in der wattierten Stille des Nebels und des Schnees.

Die Skipiste am Erbeskopf mit Schnee

Die Skipiste am Erbeskopf mit Schnee

Wo Schnee ist, da ist manchmal kein Weg

Wenn man so im Schnee wandert, steht man nicht selten vor zwei Fragen: „Wo ist der Weg?“ und „Wo ist das Schild?“ Wenn sich dazu zwei Menschen treffen, die sich gern und viel erzählen, so wie wir, dann passiert es schon mal, einmal nicht aufzupassen. „Siehst Du hier ein Schild?“ frage ich Claudia, die sich aber genau so fragend wie ich umsieht und mit den Schultern zuckt. Super. Schon 800 Meter gelaufen und – SCHWUPPS – verlaufen. Der Blick auf die Wanderapp verrät, wo wir wirklich entlang müssen: wieder zurück und einfach immer gerade aus hoch auf den Gipfel. Wo wären wir heutzutage nur ohne Technik (oh-je-oh-je 😀 ).

Traumschleife Schild Gipfelrauschen

Das Wanderschild zur Traumschleife Gipfelrauschen – wenn es nicht vom Schnee verdeckt ist 😉

Schwarzer Wildfang am Windklang

„Luna! Komm HIER HER!“ eine fröhlich aufgedrehte Hundedame hat uns entdeckt, was wohl eine spontane Orientierungslosigkeit auslöste. Denn Luna kommt zwar, aber eben HIER her und nicht DORT hin, woher Herrchens Stimme ruft. Glücklicherweise erkenne ich gleich an ihrer Körperhaltung, dass sich die pechschwarze Labrador-Hündin neugierig und auffordernd auf uns zubewegt und wir somit nichts zu befürchten haben. Kurz wird geschnüffelt, dann toben Luna und ich durch den Schnee – und es ist herrlich! Der Hund hat richtig Power, was mir dann doch nach kurzer Zeit auf die Puste geht. Also heißt es: wieder Luft holen und weiter – bis plötzlich aus dem Nebel die berühmte Skulptur am Erbeskopf fast schon majestätisch auftaucht: der Windklang!

Windklang auf dem Erbeskopf

Windklang auf dem Erbeskopf im Nebel

 

Von hier oben sehen wir wirklich: nichts. Lediglich eine graue Suppe war von der Aussichtsplattform hinunter zum Skihang zu erblicken und so ziehen wir schnell weiter. Ein Skifahrer und sein Sohn tauchen nach unserem Abstieg vom Windklang kurz auf, um daraufhin gleich wieder im Nebel zu verschwinden. Die gut ausgeschilderte Traumschleife führt uns nun sanft den Berg hinunter, vorbei an hohen Tannen und entlang einer tief verschneiten Lichtung.

Tannenzweige mit Schnee

Schwere Tannenzweige mit Schnee

Tannenzweige voller Schnee

Tannenzweige voller Schnee

 

Verwunschener Winterwald

Die mit Schnee schwer beladenen Tannenzweige beugen sich zu uns herab als Claudia und ich in den winterlichen Wald abtauchen. Ganz können wir es nicht verhindern, dass der Schnee in unsere Kragen fällt, was uns sehr erheitert – vor allem, wenn es der anderen passiert 😀 Der Heiterkeit gleichgestellt kann ich kaum glauben, hier zu sein: umgeben von dieser märchenhaften Natur, die uns im winterlich-weißen Kleid einhüllt – ja, geradezu in ihrer Besonderheit beschützt. Es ist ein ganz seltener Moment in dem ich inne halte und alles intensiv auf mich wirken lasse. Die weißen Wellen auf dem Boden, Äste, die wie Kronleuchter vom Baum hängen oder ganze Bäume, die einzeln in ihrer winterlichen Pracht zwischen dunkleren Genossen ihrer Art hervorstechen. Ich atme tief ein, drehe mich und schaue in den Himmel. Ich bin erfüllt mit sehr viel Dankbarkeit und Freude <3

Schneebaum

Einer tanzt immer aus der Reihe 😀

Zweig mit Schnee

Wie ein Kronenleuchter mitten im Wald

Schneelandschaft

Schneelandschaft im Winterwald

Abwarten, Tee trinken, Aussicht genießen

Am Springenkopf angekommen entdecken wir eine Bank und beschließen, hier eine Teepause einzulegen. Nicht, dass uns die rund 3 km schon geschafft hätten, doch der Ausblick ist einfach zu schön, um ihn links liegen zu lassen. Und was gibt es schöneres als diese mit einer heißen Tasse Tee, die wärmend in den kalten Fingern liegt, zu genießen?

Aufgetaut geht es nach dieser kurzen Rast weiter bergab über schmale und sich schlängelnde Pfade, die teils unter dem Schnee kaum zu erkennen sind. Der Weg wird schmaler und als wir durch einen von Zweigen geformten Schneetunnel wandern, sind wir kurz darauf umgeben von schneebedeckten Tannen.

Wanderweg im Schnee in der Pfalz

Unberührter Schnee liegt auf diesem Weg vor uns

Verschneite Bank im Wald

Kann es einen schöneren Rastplatz geben?

Schneetunnel zwischen Tannenzweigen

Schneetunnel zwischen Tannenzweigen

 

Ausgerutscht: Po auf Schnee

Auf einem gut ausgebauten Weg machen wir nun ein bisschen Strecke und genießen das Plätschern des Baches, der sich durch die Schmelze gebildet hat. Wenig später führt uns das Traumschleifenschild einen weiteren Pfad hinauf, der durch das viele Wasser etwas rutschig ist. Und da ist es dann auch schon passiert: einmal nicht aufgepasst, da sitze ich im nächsten Moment auf meinem Po. Wir lachen nach einem kurzen Schreck, ich klopf mir die Flocken von der Regenhose und dann geht es auch schon wieder weiter – diesmal etwas vorsichtiger.

Wanderweg Gipfelrauschen

So mag ich Winter!

 

Ein Wanderer will uns überholen und wir lassen ihn vorbei. Hier zwischen den Tannen ist es gerade besonders schön und so verharren wir kurz, bis wir ihm langsam nachgehen. Auf diesem Stück erkenne ich fast gar keinen Weg mehr und bin nicht unfroh über die Spuren, die der Mann vor uns frisch in den Schnee stapfte. Hier unten im Tal wird es merklich matschiger und beschwerlicher – gut, wer Stöcke dabei hat! Doch auch ohne schaffen Claudia und ich es bis zum befestigten Weg, der uns direkt zurück zum Hunsrückhaus und zum Auto führt.

Äste mit Schnee

Märchenhaft verschneiter Wald auf dieser Winterwanderung

Ich schaue auf die Uhr. 13 Uhr ist es erst. „hm. Hast Du noch Lust eine Traumschleife zu gehen?“ frage ich Claudia. „In 6,5 km fängt die Börfinker-Ochsentour an und hat keine 10 km. Das schaffen wir, bis es dunkel wird.“ Ich bin froh, dass sie zusagt! Kurzerhand packen wir das wichtigste in ein Auto und erleben am selben Tag noch eine weitere, bezaubernde Wanderung im Schnee – von der ich ein anderes Mal erzählen werde 🙂

Fazit Traumschleife Gipfelrauschen

Ohne Frage ist es eine sehr schöne Wanderung, die trotz der kurzen Strecke von 7,4 km zeitgleich schöne Ausblicke und Waldabschnitte bietet. Wer zur Winterzeit und bei Schnee hier wandern möchte, dem empfehle ich so früh es geht auf dem Wanderparkplatz zu sein. Da der Erbeskopf auch eine Skipiste hat steppt am Wochenende und bei gutem Wetter dort der Bär. Wie es im Sommer ist, kann ich nicht sagen, doch wird dort gerade ein MTB-Trail gebaut und einen Kletterpark gibt es da auch. Es ist also zu erwarten, dass es ähnlich ist. Ansonsten fand ich gerade die erste Hälfte mit dem Schnee im Wald einfach nur schön und etwas ganz besonderes. Mal sehen, ob ich sie im Sommer nochmal gehe, doch als Winterwanderung hat sie meine vollste Empfehlung!


Verpasst auch Claudias Erlebnisbeitrag nicht zu dieser Tour: Winterwunderland Hunsrück – Wandern auf der Traumschleife Gipfelrauschen


Alle Infos zur Wanderung im Überblick

Wandertour: Traumschleife Gipfelrauschen

Wanderzeitraum: 4. Februar 2018

  • Art: Rundweg
  • Startadresse: Hunsrückhaus Erbeskopf [Google-Maps]
  • Länge: 7,4 km
  • Höhenmeter: ➚ 209m | ➘ 208 m
  • gebrauchte Zeit (ohne Pause): 01:16 h
  • Schwierigkeit: mittelschwer (wg. des Aufstiegs)
  • Wanderkarte mit GPS Track und Bildern: Traumschleife Gipfelrauschen

Bewertung (max. 5 Sterne)

  • Beschilderung: ⋆⋆⋆⋆
  • Naturerlebnis: ⋆⋆⋆⋆⋆
  • Einsamkeit: ⋆⋆⋆

Hunsrück Traumschleife Gipfelrauschen

5 Kommentare
  1. 11. Februar 2018
    • 11. Februar 2018
  2. 11. Februar 2018
    • 11. Februar 2018
  3. 11. Februar 2018

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