Schlucht unter Wasser: Tauchen in der mysteriösen Lagune

Als meine Schwester und ich in Campo Grande mit dem Reisebus aus Jaciara ankamen, wussten wir noch nicht, was wir unternehmen wollten. So ging es nach dem Aufschlag im Rodoviariá erstmal in ein Info-Touri Büro um uns ein paar Flyers abzugraben. Werbung ist in der Regel ja total überflüssig, doch angesichts der kurzen Zeit von nicht mal einer Woche, wollten wir so schnell es geht unsere Ausflüge effizient unter Dach und fach kriegen. Mein Augenmerk fiel auf das Angebot, in der Lagoa Misteriosa (mysteriöse Lagune), tauchen zu gehen.

Schiss vor dem ersten Tauchgang – doch es musste sein

Nun muss ich dazu sagen, dass ich, seitdem ich meinen Tauchschein habe, nicht mehr zum Tauchen kam. In Deutschland reizen mich die Baggerseen einfach nicht und auch sonst gab es bei Reisen nie besondere Gelegenheiten. Diesmal war es anders, diesmal musste es einfach sein.

Am Tag des gebuchten Tauchgangs hat mich ein Sprinter mit einem Guide abgeholt, der zunächst eine Gruppe an Touristen beim Rio da Prata ablieferte. Allein bin ich dann mit dem Fahrer weiter zur Lagoa Misteriosa. Dort wurde ich von João empfangen, der mich mit dem Tauchequipment ausstattete.

Die Lagoa Misteriosa (mysteriöse Lagune) in Jardim – mitten im Pantanal

Bis dorthin habe ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr getaucht und ehrlich gesagt, ein bisschen Bammel hatte ich schon. Als ich den Tauchschein machte, wurde mir gesagt, dass man als Taucher schon ein komisches Gefühl bekommt, wenn glatte, steile Wände neben einem sind und man in ein tiefen, schwarzes Loch blickt. Aber es war alles halb so wild – zum Glück 🙂 Gemeinsam mit meinem Guide (er machte die Bilder mit einer speziellen Unterwasserkamera) tauchte ich also langsam tiefer, bis der Druckausgleich funktionierte. Mein anfängliches Zögern, die Beine zu bewegen (ich war so dermaßen hingerissen von der Sicht! 😀 ), schüttelte ich schnell ab und bewegte mich von da an wie ein Fisch im Wasser…

Die Lagune ist vom Durchmesser nicht sehr groß und hat wenig Fische. Dafür ist das Wasser glasklar – sogar so klar, dass man locker die Bäume noch aus dem Wasser heraus, sehen kann.

An diese Situation hier unten, kann ich mich noch sehr gut erinnern. Du siehst das Licht, wie es von oben zu Dir herab scheint. Du befindest Dich in einem Schwebezustand. Es war so friedlich und so unglaublich still. Man spürt nichts. Es war wundervoll…

Blick, von rund 18 Meter Tiefe – sogar die Bäume lassen sich um die Lagune herum noch klar erkennen.

Fazit

Diesen Tauchtripp kann ich jedem nur empfehlen. Ich hatte zudem echtes Glück, denn zum einen waren außer João und mir war niemand mehr unten und zum anderen kam die Sonne an diesem Tag noch rechtzeitig heraus, um dieses sagenhafte Licht zu spendieren. Einfach atemberaubend!

So kommt Ihr hin:

Wer auch mal in der Lagoa Misteriosa tauchen gehen möchte, kann dies von Bonito aus buchen und sich dann mit einem Agenturtourbus, dorthin fahren lassen. Ihr findet die Lagune hier:

Werdet Ihr es mal versuchen?