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Mittsommer in der Eifel: Das war das Outdoor Camp #6

Ich verbrenne mir meinen Hintern, als ich mit kurzer Hose auf den heißen Sitz meines Autos rutsche. Die Sonne knallt durch die Windschutzscheibe – egal. Ich überlege, ob auch wirklich alles eingepackt ist: Zelt, Isomatte, Schlafsack, Feuerholz, ein paar Anziehsachen, den Bikini und auf dem Heck mein Bike. Passt. Ich lasse das Auto an und mache mich auf den Weg zum 230 km entfernten Rursee in die Eifel – genauer gesagt zu meinem ersten Eifel Outdoor Camp überhaupt.

Ankunft mit Bike am Camping Rursee in der Eifel

Ankunft mit Bike zur Einfahrt zum Camping Rursee in der Eifel

„Wie hast Du über das Eifel Outdoor Camp erfahren?“ wurde ich mehrmals gefragt und wusste es so recht selbst nicht. Nach mehreren erfolglosen Suchen nach einem Outdoor Barcamp hatte mir wohl Facebook  irgendwann dieses hier vorgeschlagen und somit mein Interesse geweckt. Schnell stand fest: Da musste ich hin! Und ich war gespannt darauf, wen ich alles so kennenlernen würde.

Zeltwiese mit Bikeparkplatz

Zeltwiese mit Bikeparkplatz

Verschwitzt von der Fahrt kam ich am Freitag am Campingplatz Rursee an und baute zunächst mein Bike vom Auto und mein Zelt auf. Weit und breit war noch niemand vom Camp zu sehen und so nutzte ich die Gelegenheit und genoss eine erfrischende Dusche. Nach dem Check-In und der Bekanntschaft meiner Campingnachbarn trafen die Organisatorinnen und Organisatoren von der Outdoorseite.de und der Abenteuerschmiede dann langsam ein – hurra! Wir stießen mit teils mit gekühltem, teils mit lauwarmen Bier an und bereiteten alles für unseren Grillabend vor: Salate wurden ausgepackt, Unmengen an Brot verteilt, dazu gab´s hammergeile Kräuterbutter und die ersten Gemüse-, Fleisch- und Wursthäppchen wurden auf den Grill gelegt. Immer mehr Leute kamen und brachten zum Teil ihre Familie mit. Das Camp hätte nicht besser starten können.

Schuhsohlen können schmelzen

Das Lagerfeuer loderte bis um 2 Uhr und was ich von dem Abend mitnahm, war die Erkenntnis, bloß nicht zu nah mit Turnschuhen ans Feuer zu geraten. Da wusste ich noch nicht, dass mir diese Weisheit schon am nächsten Tag sehr hilfreich sein würde, denn ja: Feuer lässt Schuhsohlen schmelzen und kalte Füße schützen davor nicht! Früh gingen wir also alle in unsere Zelte und… wurden vom Regen geweckt. Und ja, ich finde Regen ganz wunderbar, vor allem wenn man noch halb verschlafen im Zelt liegt und das monotone Geräusch den Kopf in eine die Traumphase zurück lockt – zumindest, bis sich die Blase meldet. Trotzdem: Das Regenprasseln erinnert mich immer an meine Kindheit in Brasilien, wenn wir eingemummelt in einer Wolldecke draußen auf dem Land unter dem Wellblechdach auf einem Liegestuhl saßen und einfach nur die Schönheit der Natur bewunderten – und den Geruch des Regens genossen. Also ja, ich liebe Regen – unter gewissen Bedingungen.

Regenprasseln im Zelt

Regenprasseln im Zelt

In einer Stunde hört es auf.

Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben. Nach Regen kommt immer Sonnenschein und es braucht mehr als eine App, um das Wetter zuverlässig vorherzusagen. Jedenfalls genossen wir unser Samstagsfrühstück und ließen den Gedanken im Sande verlaufen, um 11 Uhr beim Stand Up Paddling zu sein. Es kam auch niemand, um uns daran zu erinnern und so hingen wir unterm feuchter werdenden Shelter in den Stühlen, erzählten uns Geschichten, checkten Wetter und zermatschten den schönen, grünen Rasen. Dominik hat diesen Tag kunstvoll in dieses Bild gepackt:

#eifeloutdoorcamp #abenteuerschmiede #camping #rursee #rainy but #cosy #bonfire #flipflops

Ein von Dominik Knipprath (@mrs4ndm4n) gepostetes Foto am

Die zweite Erkenntnis, die ich an diesem Tag hatte, war, dass Turnschuhe nicht wasserdicht sind. Dank des ungebrochenen Optimismus am Vortag, dachte ich gar nicht daran, mit die Wanderstiefel mitzunehmen (mit Betonung auf „dachte“). Während unsere Wetter-Apps mal 14, mal 15 und mal 17 Uhr besseres Wetter vorher sagten, verschwand ich im Zelt und wärmte meine Füße. Dann, endlich: Um 17 Uhr verzogen sich die Wolken tatsächlich – es hat aufgehört! Keine Minute später schoben wir die Grillutensilien unterm Shelter hervor und machten Feuer. Yeah! Kann losgehen 🙂

Das Mittsommernachtsfest auf dem Eifel Outdoor Camp

Wenn also so gar nichts an Bewegung durch das Wetter möglich war: immerhin haben wir Mittsommerfest gefeiert (das ich übrigens auch schon mal 2014 in Brasilien erleben durfte, wie mir Wikipedia verrät 😀 ). Ein riesiger Topf mit rohen Kartoffeln in Wasser wurde über das Feuer gehängt (es hatte schon was wikingermäßiges 😀 ) und der andere Grill wurde für den Fisch vorbereitet. Guggst Du:

 

Und ja: Es war einfach nur mega-lecker! Lange saßen wir anschließend noch um das Feuer und auch meine Füße wurden langsam wieder warm. Dank der Erkenntnis vom Vortag zog ich die Schuhe aus und wärmte Füße und Schuhe in sicherer Entfernung des Feuers. Ein wenig neidisch war ich trotzdem, als ein paar Jungs zum vierten mal schon aus der Sauna kamen und knallrot in den (ganz bestimmt super kalten!!!) Rursee sprangen.

In einem der Fässer ist die Sauna

In einem der Fässer ist die Sauna

Dank der tollen Glut wurden Socken und Schuhe auch ratzfatz trocken. Halleluja!

Es wurde eine noch längere Nacht als die davor. Ich, die Frühschläferin, hatte diesmal so gar keine Lust mich ins Zelt zu verkriegen und schon schlafen zu gehen. Kennt ihr diesen Moment, in dem ihr euch wünscht, dass dieser einfach nicht aufhören sollte? Ich war hellwach, keine Spur von Müdigkeit und das bis um 5 Uhr morgens. Als dann der letzte Teilnehmer ins Bett fiel, kümmerte ich mich noch um das Feuer und ging zum See. Die Morgendämmerung setzte schon ein und lies magisch den Nebel hoch ziehen. Ein sehr friedlicher und schöner Moment, den ich ganz bei mir genoss.

Auf Sommer- folgt Wintercamp

Als klar war, dass der Camping Rursee auch eine Sauna hat und diese funktioniert, wurde die Idee geboren dort auch das Eifel Outdoor Wintercamp zu veranstalten. Na, so restlos überzeugt hat es mich Wintermuffel zwar noch nicht, aber vielleicht ist es eine gar nicht so schlechte Möglichkeit, der Winter-„Depression“ ein wenig zu entkommen. In jedem Fall war es trotz des schlechten Wetters ein wirklich schönes Wochenende: Ich habe Tränen gelacht und viele schöne Begegnungen gehabt. Ja, es hat sich einfach gelohnt, dort hin zu fahren. Danke an Jörg, Axel und Jana von der Outdoorseite für die wundervollen Tage – die Orga war spitze! 🙂

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