Es sind nur wenige Schritte bis zum Benediktinerkloster Erzabtei St. Martin zu Beuron, wo der Rundwanderweg und somit meine Wanderung offiziell startet. Auf dem Parkplatz angekommen erwartete ich eine Infotafel, von wo aus der Weg angezeigt wird. Doch Fehlanzeige. Hätte ich mir die Tour doch besser als GPS herunterladen sollen? Jetzt ist es zu spät, denn mit Edge komme ich nicht weit. Was für ein Glück, dass ich in der Pension die Postkarte mit der Wanderkarte einsteckte, die mir gleich auch sehr hilfreich sein wird.
Start der Wanderung ist am Kloster in Beuron
Beitragsinhalt
Gemeinsam mit meinem Tourentracking Tool Komoot starte ich die Tour (Tipp: hier erhältst Du die Aufzeichnung zum Nachwandern). Gerade zu Beginn muss ich die digitale Karte immer mal mit der Postkarte vergleichen, da mir die Zeichen auf dem Weg nicht geläufig sind. Nach kurzer Orientierungslosigkeit finde ich aber die richtigen Strecke und beschreite den gut ausgebauten Radweg – immer entlang der Donau.
Das ist es also: das Donaubergland. Rechts neben mir fließt die junge Donau, und von beiden Seiten sind Radfahrer und Wanderer umringt von Wald und imposanten Felsen von teils über 200 Meter Höhe. Vor jahrmillionen Jahren erfolgte hier der sogenannte Donaudurchbruch, der sich zwischen Fridingen und Sigmaringen und im ehemaligen Dreiländereck von Württemberg, Hohenzollern und Baden vollzog. Ich befinde ich mich hier in der fossilreichsten Formation Deutschlands, das, aus geologischer Sicht, zum Oberjura (Kalkstein) gehört und damals noch Meer war.
Mit nackten Füßen in die Donau
Unterwegs mache ich kurz Halt, ziehe meine Schuhe aus und gehe mit nackten Füßen ins kühle Nass. Der Wasserstand ist niedrig und ich muss an meine Kajak-Tour denken, die ich an meinem langen Wochenende hier noch so gerne machen würde. Ob das klappt? Es bleibt abzuwarten. Doch jetzt genieße ich für einen Moment den Augenblick an der sprudelnden Donau und dem Probstfelsen, umringt von unzähligen königsblauen kleinen Libellen, die eine ausgeprägte Scheu vor Kameras zu haben scheinen.
Vorbei an Jägerhaus und Jägerhöhle
Auf halbem Wege erreiche ich das idyllisch gelegene Jägerhaus und bin verwirrt. Hier zeigen Postkarte und Schild in zwei unterschiedliche Richtungen. Glücklicherweise klärt sich schnell auf, dass es tatsächlich zwei Wege gibt: einen entlang des Radweges und der andere taff die Wiese hoch und zwischen zwei Felsen durch. Ich wähle letzteres, schon etwas müde davon, immer nur auf dem breiten Radweg gelaufen zu sein. Sowohl Herz als auch Beine freuen sich über die willkommene Anstrengung – JUCHUUHH! 😀
Zwischen den Felsen angekommen, lasse ich die Jägerhaushöhle links liegen und notiere: sicher auch ein schöner Schlafplatz im Sommer 😉 Zwar haben wir den, doch zum Hinlegen ist es definitiv zu früh. Wald empfängt und entlässt mich, bis ich schließlich, vorbei an Pferdekoppeln, entlang des Liebfrauentals gehe. Dieser Teilabschnitt lässt mich weit auf Wiesen und Weiden blicken und mein Herz vor Freude hüpfen. Die Wolken tun ihr Übriges zu diesem landschaftlichen Ensemble, das eine perfekte Bildkomposition schafft, die ein Maler nicht schöner hätte erfinden können.
Längst bin ich hier schon im letzten Viertel der Wanderung angelangt und mein Hunger meldet sich. Das letzte Stück führt durch Beuron und schließlich zurück zur Pension. Jetzt noch schnell duschen, dann geht es gleich weiter. Ob ich heute Abend eine Donauwelle bekomme? Mal sehen!
Fazit
Direkt im Tal gelegen schlängelt sich die Donau zwischen den schroffen Felsen – ein Anblick, der vermutlich jeden ins Schwärmen kommen lässt. Leider ist der Radweg bis zum Jägerhaus alles andere als schön zum Wandern. Die Beschilderung ist im Vergleich zu anderen Rundwanderwegen sehr schlecht, sodass ich nur jedem raten kann, eine Karte mitzunehmen oder sich per GPS leiten zu lassen. Empfehlen kann ich sehr, das Stück über das Liebfrauental – das war wirklich ein wundervolles Highlight. Wer sowieso noch etwas essen gehen möchte, kann diese Wanderung mit einem Besuch im Jägerhaus direkt verbinden.
Alle Infos zur Wanderung im Überblick
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Hallo Bianca,
wenn die Beschilderung fehlt kenne ich/wir zu gut vor allem beim Saarland-Rundweg. Die Waldautobahnen… da sind wir auch immer froh auf schnelle Abwechslung. Gab es nun Donauwelle? Muss mir nun auch angewöhnen öfters in Blogs zu lesen und kommentieren… wünsche dir noch einen schönen Abend. Grüße Marco
Hallo Marco,
Ja, ist wirklich ungut, wenn die Beschilderung fehlt, aber was will man machen. Hat dann eben einen Adventure-Touch xD
Die Donauwelle gab es! Nicht an diesem Tag aber später dann auf dem gleichnamigen Fernwanderweg 🙂
LG, Bianca