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Eine Kajaktour ist lustig, eine Kajaktour ist schön…!

Es ist heiß und ich brauchte Wasser. VIIIIEEEL Wasser – und zwar um mich herum und unter mir und oben drüber. Es ist verdammt nochmal Sommer und da gehört Wasser definitiv zu den Elementen, die die Momente bereichern. Und da ich gerne ausprobiere, suchte ich nach Möglichkeiten im Saarland Kajak zu fahren. Endlich mal Kajak!

Meine bessere Hälfte hat nach meiner Frage für dieses gemeinsame Erlebnis zugesagt und damit er nicht mehr abspringen konnte, wurde sogleich für den darauffolgenden Sonntag eine Tour gebucht.  Lange wurde nicht nach einer Möglichkeit gesucht, in Schoden gibt es einen Verein (KanuSaarFari), der Kajaks, Kanus und Kanadier ausleiht – egal ob mit oder ohne Guide. Nach ein paar bangen Tagen, ob denn das Wetter halten würde, stellte sich selbiges auf unsere Seite und so lachte sich die Sonne ein Appelkörbchen. Wir freuten uns mit ihr mit, packten unsere sieben Sachen mit Hantuch Heinz ein und fuhren ins rund 86 km entfernte Örtchen. Für 12 Uhr waren wir angekündigt und kamen überpünktlich am Wassersportzentrum an.

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Am Ufer des Wassersportzentrums Schoden

Der Ansprechpartner für die Tour war schnell gefunden und wir bekamen nach einigen Formalien unsere Schwimmwesten ausgehändigt. Weitere Paddelwütigen gesellten sich dazu und wurden mit uns gemeinsam einer gründlichen Einweisung für die Rundtour auf der Saar unterzogen.

Komisch. Rundtour auf der Saar? Ja, das geht wirklich erklärte man uns. Die Tour wird gegen den Uhrzeigersinn gepaddelt, ist rund 10,5 km lang wofür man zwischen 3 bis 4 Stunden benötigt. Der Einstieg ins Wasser befindet sich unterhalb der Staustufe. Von dort aus paddelt man durch das Naturschutzgebiet Wiltinger Saarbogen und mit der Strömung bis zur Rampe der Kanzemer Schleuse. Dort muss das Kajak, Kanu oder der Kanadier vom Schleusenunterwasser ins Schleusenoberwasser umgesetzt werden. Von dort aus ist das Wasser ganz ruhig und es lässt sich bequem zurück zur Anlegestelle paddeln.

Route-Kajaktour-Saar

Eine wasserfeste ( und liebevoll mit Hand gezeichnete) Karte gab man uns mit auf den Weg, denn man musste zeitweise darauf achten, ob man mittig oder wenn, dann auf welche Uferseite zu paddeln war. Teilweise liegen Steine direkt unter der Wasseroberfläche oder andere Hindernisse auf der Strecke, über die man möglichst nicht drüber fahren sollte. Besondere Highlights ist wirklich die Landschaft, die inmitten einer Weinregion liegt. Seerosenfelder, Flussauen mit Weiden und Enschen, Schilf und Röhricht werden passiert, worin Libellen, Frösche und jede Menge Vögel leben.

Nachdem alle Klarheiten beseitigt wurden und wir den Kaffee weggebracht hatten, wurden wir in die Besonderheit der Paddeltechnik in einem Kajak eingewiesen. Ich war absoluter Neuling aber was wir lernten reichte für die Strecke aus. Kurz darauf erhielten wir unser offenes Doppelkajak, das, wie wir erfuhren, deshalb nicht mit einem Spritztuch versehen wurde, weil dies für Anfänger so sicherer ist. Sollte mir recht sein, so lässt sich nämlich auch besser das Gepäck verstauen. Viel nahmen wir allerdings nicht mit:

  • Wasserfeste Kamera (GoPro 3 Black)
  • Heinz (das Handtuch)
  • Kopfbedeckung (resp. ein T-Shirt wg. Verschädelung)
  • Sonnencreme (wir testeten Faktor 10…)
  • 2,5 Liter Wasser (nach Anraten unseres Ansprechpartners, 1,5 L hätten aber auch gereicht)

Wertsachen sollten wir keine mitnehmen, zu schnell verschwindet sowas auf Nimmerwiedersehen im Wasser. So long! Mit Equipment und Know How gewappnet schnappten wir uns unser Doppelkajak und trabten gemütlichst zum Einstieg.

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Wer sein Kajak liebt… 😉

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Hier geht es ins Wasser

Für den Weg dorthin und später auch für´s Umsetzen hatten wir einen Kanuwagen dabei, den man mit wenigen Handgriffen entweder unter das Kajak oder, für die Fahrt, drauf schnallen konnte. Und dann war es endlich da: Dieses Wasser und die unendliche Stille und Ruhe – BIS AUF DIE BUNDESSTRASSE NEBENAN – die man ob der neuen Bewegungsart sowieso fast vergisst.

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Mit dem Kajak im Naturschutzgebiet auf der Saar. Hier begegnet uns kein Schiffsverkehr.

Auf dem ersten Teil hat es auch insgesamt drei quirlige Stromschnellen, auf denen wir dann endlich so richtig Gas geben konnten – jipiiihh! Und zwischendrin begegneten wir ein paar Schwäne und sogar ein paar badende Pferde. Ein wenig beneidete ich die Mädels darum 😀

Nach ca. eineinhalb Stunden Paddeln, den Stromschnellen und einem nicht riskanten Überholmanöver war das Racing-Team Philippe-Gade schon an der Stelle, wo wir das Kajak umsetzen mussten. Dort angekommen, wurde das Kajak auch gleich wieder ins Wasser geschoben. Wir waren eben gerade so richtig in Fahrt ^^

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Dann ging´s auch schon weiter mit dem zweiten Teil der Strecke. Nicht ganz so schön wie die erste, aber trotzdem ok. Anders als im ersten Teil mussten wir auf andere Schiffe und Boote achten, was sich aber absolut in Grenzen hielt. Bei der Einweisung gab es natürlich auch Hinweise zu den Verkehrsregeln, die dem der üblichen Verkehrsordnung auf den Straßen sehr ähnlich sind – bis auf die Besonderheiten auf Wasser eben. Aus Sicherheitsgründen sollten wir beispielsweise rechts an den grünen Bojen vorbei paddeln und grundsätzlich gilt immer: Berufsschifffahrt hat vor Freizeitschifffahrt Vorrang – und Muskelkraft hat Vorfahrt vor Maschinenkraft.

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Eine halbe Stunde nach dem Umsetzen ankerten wir putzmunter brav an der Anlegestelle des Wassersportzentrums Schoden an. Ob wir mit unseren zwei Stunden Rundtour den Rekord geknackt haben? Keiner wollte oder konnte es uns sagen, aber wir fühlten uns als Gewinner der Kajakfahrerherzen.

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Übrigens: Wer so eine Tour so wie wir, mal zu zweit in einem Doppelkajak ausprobieren möchte, sollte eine gesunde Streitkultur besitzen. Während die bessere Hälfte meinte, der Linksdrall käme von MEINER schiefen Sitzposition *hust, musste ich ihm mal erklären, dass das wohl eher an SEINER einseitigen Paddeltechnik liegt. Wer Recht hatte, ist auch klar, oder? ODEEERR? 😀


  • Art: Doppelkajak (offen)
  • Fluss: Saar
  • Länge: 10,5 km
  • Dauer: 3-4 Stunden
  • Schwierigkeitsgrad: langsam bis mittelschnell fließendes Gewässer
  • Einweisung: ja
  • Kosten Erwachsene: 18,- EUR / p. P.
  • Guide: nur bei Bedarf
  • Anbieter: Kanu SaarFari GbR
  • Treffpunkt: Kanu & SUP Station, Wassersportzentrum Schoden (direkt am Saarufer)


Welche Touren macht / plant Ihr so an den Wochenenden?

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