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Norwegen: Segeln im Rauschen des Regens | #Fjordchallenge Tag 5

Noch bevor mein Kopf das Kissen berührte, muss ich gestern in einen tiefen Schlaf gefallen sein. Die 2-Tages Wanderung durch die norwegische Wildnis war atemberaubend, die Natur teils unwirklich und immer wunderschön – es war aber auch anstrengend, nicht zuletzt der Erkältung wegen, die mich auch heute noch schüttelt. Meinen heißen Kaffee lasse ich mir wieder draußen auf der Veranda schmecken. Es regnet und ich genieße das gleichmäßige Rauschen und den grauen Schleier, der sich über Stongfjorden gelegt hat. Dann klopft es an die Tür: Ray der Skipper kommt rein und weckt mich aus der lethargischen Stimmung. Die Challenge heute: Mit dem Segelboot geht´s raus auf´s Meer.

Segeln in Norwegen

Wasser. Überall.

Severin freut sich: die extra für die Fjordchallenge gekaufte Regenhose und -jacke kommen heute endlich zum Einsatz. Zugegeben: auch ich habe mir extra für Norwegen eine neue Regenjacke geordert und teste sie heute bei typischem, norwegischem Wetter. Der Bootsanlegeplatz und somit auch Rays Segelboot liegen direkt neben unserem Ferienhäuschen am Fjord. Binnen weniger Minuten sind wir hin gelaufen und an Bord gegangen. Das Boot wiegt sich sanft über den Wellen, doch jetzt ist noch keine Zeit zum Genießen: wir werden mit Rettungswesten ausgestattet. Dann startet Ray den Motor.

Zeitraum: 24. August 2016
Region: Stongfjorden 6984, Norwegen (Google-Maps)

Unterkunft & Segelmöglichkeit (sail & hike)

Segeln in Norwegen

Gleichmäßig brummt die Maschine vor sich hin und schiebt das Boot sanft aus dem Fjord. „Kommt, helft mir mal die Fender einholen!“ Timo schnappt sich Rene und Severin, die den Anlegeschutz des Bootes entfernen und sich dabei gut festhalten müssen, um nicht wegen des ungewohnten Wellengangs, hinzufallen. Derweil wird Simona das Ruder übergeben – sie sieht einfach klasse dabei aus und schippert das Segelboot für ihr erstes Mal sehr souverän den steilen Bergen des Fjords entlang. Ob ich das auch kann?

Segeln in Norwegen

Die Fender sind eingeholt 🙂

Segeln in Norwegen

Simona segelt die Segelyacht souverän aus dem Hafen

Mit einem Mal wird es ruhig auf dem Boot. Die Maschinen stehen still, nur noch der stärker werdende Regen ist zu hören – und die Anweisungen Ray´s: Das Segel wird gehisst!
Alle packen mit an: mittlerweile stehe ich am Ruder und beobachte von meiner neuen Position aus das Treiben: Simone muss auf der einen Seite kräftig am Tau ziehen, während es auf der anderen lockergelassen wird. Hier und da wirbeln Ray und Timo als erfahrene Segelleute umher, müssen ziehen, drücken, checken und gleichzeitig aufpassen, dass niemand versehentlich den Mast abbekommt – der kann ganz schön gefährlich werden. Dann ist es soweit: Ray zieht das Segel in die Höhe und strafft das schlackernde Tuch. Wie durch Magie greift sich der Wind das Segel und – wir fahren!

Segeln in Norwegen

Das Segel wird gehisst

Für mich ist die Kraft der Natur immer etwas Besonderes und jedes Mal begeistert es mich, wenn wir Menschen diese Energie für uns nutzen können. Sei es auf dem Wasser wie hier beim Segeln, zu Land beim Radfahren oder Wandern oder in der Luft mit einem Gleitschirm, einem Drachen oder Segelflugzeug. Und jetzt habe ich auch Zeit zum Genießen und übergebe das Ruder.

Das Wasser unter meinen Füßen spritzt gegen das Bug des Segelbootes. Es regnet in Strömen und lässt die bergige Landschaft Norwegens wie in einem grauen Traum erscheinen. Es ist kalt und es ist auch sicher nicht die beste Idee, sich mit einer Erkältung an die Spitze des Bootes zu setzen und nass zu werden. Doch jetzt gibt es Wichtigeres, als sich um einen Schnupfen Gedanken zu machen… Ich mache die Augen zu und lasse mich ganz auf die Gegenwart, den Regen und den Wellengang ein.

Segeln in Norwegen

Von den anderen aus den Gedanken geweckt, kraxle ich vor zur Kajüte. Timo steht unten am Herd und rührt in einer Brokkoli Cremesuppe. Ich geselle mich zu ihm, denn an diesem Fleck reicht der Regen nicht und ich kann den anderen Schälchen für Schälchen von der herrlich heißen Suppe reichen. Die Wärme tut jedem gut, auch sie merken wohl das raue Wetter auf ihren Körpern. Die Maschine springt wieder an. Mittlerweile hat der Wind nachgelassen und wir müssen nun wieder die von uns Menschen entwickelten Fortbewegungsmitteln zunutze machen. Wir kehren um.

Segeln in Norwegen

Segeln in Norwegen

unsere Crew 🙂

Es ist noch früher Nachmittag als wir von unserem Segeltörn wieder zurück zu unserem Häuschen kommen. Ich merke jetzt richtig, dass sich mein Körper nach Ruhe sehnt und bedaure sehr, nicht mit den anderen die kleine Wanderung begehen zu können. Doch wenn ich die morgige Challenge und unsere Abschiedsfeier noch genießen möchte, komme ich um eine Mütze Schlaf nicht drumherum. Ich setze mich auf mein Bett – und noch bevor mein Kopf das Kissen berührt, falle ich in einen tiefen Schlaf.

Lesetipp
GewitterSegeln – Ein Community-eBook-Projekt von Seglern für Seglern

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  1. Biken: Inselhopping von Stongfjorden nach Askvoll, über Vaerlandet nach Bulandet und wieder zurück
  2. Kajak fahren am Fjord mit einer tollen Überraschung
  3. 2-Tages Wanderung durch die norwegische Wildnis
  4. Segeltörn am Fjord bei typisch norwegischem Regenwetter
  5. Angeln in Stongforden mit anschließender Abschiedsparty

Worum geht es bei der Fjordchallenge?

Timo Peters aka bruderleichtfuss.com hat uns für eine Woche zu sich nach Norwegen, in das beschauliche Städtchen Stongfjorden eingeladen. Fünf Abenteurer, die sich vorher nicht kannten, nahmen die Einladung an und besuchten ihn vom 19. bis 26. August 2016. Täglich wurde eine andere Outdoor-Aktivität unternommen, was uns einen vielfältigen Einblick in die norwegische Natur bescherte. Lest hier die Ankündigung zur Fjordchallenge.

Segeln in Norwegen

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